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www.jenseits-de.comUmgang mit traumatisierten Mitmenschen[ Alle Antworten ] [ zurück zum Archiv ] [ Forum ]
meine Frage ist sehr ´praxisbezogen´. Eine Kollegin bat mich um Hilfe, wie sie ihren Nachbarn in folgender Situation gegenüber treten sollte: Die Nachbarn haben/hatten eine 6-jährige Tochter, die auf die andere Seite gegangen ist. Jetzt fragt die Kollegin:" Wie sollte ich mich `psychologisch gesehen´bei unserer ersten, ´zufälligen Begegnung am Mülleimer vorm Haus´ verhalten, um diesen Menschen zu helfen bzw. es nicht auch noch schwerer zu machen?" Bitte versteht mich richtig. Man stelle sich ein traumatisiertes Katastrophenopfer vor, das man unmittelbar nach dem Geschehen bzw. Tage später auf der Straße trifft. Was genau sagt man zu diesen Menschen? Wie sollte man selbst erscheinen? (Körpersprache, Mimik etc.).? Natürlich empfindet man großes Mitgefühl für diese Menschen / deren planmäßigen Leiden. Wichtig finde ich jedoch, sich selbst zurück zu stellen und wirklich nur das zu tun, was ihm tatsächlich hilft - selbst wenn man dadurch vielleicht sogar lieblos wirkt, weil man ihm ´normal, freundlich lächelnd´ mit dem Satz: ´Schön, Dich zu sehen`, gegenüber tritt. Ich weiß, es kommt natürlich immer auf den Einzelfall an, aber gibt es für solche Fälle nicht eine universelle Richtlinie :)? Ich habe versucht, unter psychologischen Gesichtspunkten der Notfallseelsorge etwas im Internet zu finden, bin aber noch nicht weit gekommen. Ich finde diese Frage überdies auch allgemein sehr interessant. Wie oft trifft man auf ´entferntere Bekannte´ im Alltag, die gerade eine hochemotionale Phase durchmachen. Natürlich ist es wünschenswert, sich um jeden sehr intensiv zu kümmern (was aber lt. Plan auch gar nicht ´nötig´, weil nicht vorgesehen ist). Wie sollte ein respektvoller, liebevoller Umgang mit diesen Situationen Eurer Meinung nach aussehen? Den Wegweiser lese ich schon ein bißchen länger aber vielleicht/bestimmt habe ich etwas übersehen. Für Eure wertvolle Hilfe wäre ich dankbar und sende Euch alles Liebe Eure Leona
(11302)
wie du selbst schon festgestellt hast, gibt es keine allgemein gültigen Regeln oder Empfehlungen, mit trauernden, traumatisierten Menschen umzugehen. Also ich würde die Nachbarn besuchen, sie zu Wort kommen lassen und mich mit wohlgemeinten Ratschlägen zurückhalten, wenn keine konkreten Fragen danach gestellt werden. Weiter würde ich meine Hilfe anbieten und zum ersten Besuch vielleicht ein Buch schenken, das dezent auf das Weiterleben nach dem Tod hinweist und leicht zu lesen ist: wie z.B. Kübler-Ross oder Moody. Ich selbst erwähne dann meine Erkenntnis darüber, dass ich aufgrund einiger Erlebnisse sicher bin, dass das Leben nicht mit dem Tod endet und das alles seinen Sinn hat. Nur wenn dann nachgefragt wird, gehe ich detaillierter darauf ein. Also, wie gesagt, ein Patentrezept gibt es nicht. Aber bitte nicht aus lauter Unsicherheit die Trauernden meiden. Das finde ich falsch. Alles Gute für dich und deine Kollegin. Vielleicht kann sie sich auch auf diesen Seiten schlauer machen und somit mehr für ihre Nachbarn und natürlich sich selbst tun. LG (11303)
herzlichen Dank für Deinen Rat. Was Du sagst, sehe ich genau so wie Du. Die Frage meiner Kolleging zielte ´aber´ auf die genaue Wortwahl der ersten Begrüßung und wie sie dabei auftreten sollte, also so was wie: Gesichtsausdruck: freundlich lächelnd oder eher ernst/betroffen? Bekanntlich ist ein guter Anfang immer das schwerste, das restliche Gespräch entwickelt sich dann von ganz alleine. Wie machst Du das in der konkreten Situation? Alles Liebe (11304)
>Gesichtsausdruck: freundlich lächelnd oder eher ernst/betroffen? Meiner Meinung ergibt sich das aus der Situation heraus und so etwas Planen wirkt für mich gestellt und der Betroffene fühlt dieses auch, wenn der Mensch sich natürlich verhält so wie er sich sonst auch verhält ist es immer am Besten. Habe dieses selbst schon mal erlebt, zuerst sah ich die Dame sich angeregt und fröhlich unterhalten und als sie mich entdecke wurde das sterbene Schwan Gesicht hervorgenommen.
(11305)
sterbender Schwan, Du hast diese Schauspielszene sehr bildlich beschrieben und ich musste ziemlich breit :). Genau so etwas kenne ich auch und das hilft nun wirklich gar nicht Authentisch und ehrlich bleiben, das ist wohl wahr! Stimmt, so lange man wirklich den Wunsch hat, zu helfen, werden einem die guides in der jeweiligen Situation schon die richtigen Worte bzw. Taten ´in den Mund legen´. Leider kann ich meiner Kollegin mit dieser Tatsache nicht kommen, weil sie allergisch auf Jenseitswissen reagiert, aber mir haben Eure beiden Aussagen - liebe Mary und Giny - wieder sehr geholfen. Vielen Dank. Euch alles Liebe Eure Leona (11306)
Sicher käme beim Tod eines so kleinen Kindes keine "wohlige" Stimmung in mir auf, weswegen ich sicherlich auch nicht das Bedürfnis hätte, der Frau gegenüber als "Grinsekatze" zu erscheinen. Als Mensch-speziell als Mutter- ist man naturgegeben sehr betroffen, wenn man von solch einem Ereignis erfährt....deshalb dürfen Emotionen, auch wenn es Tränen sein sollten, nicht zurück gehalten werden. Ich bin ein sehr gefühlsbetonter Mensch....wobei ich ALLE Gefühlsebenen meine. Ich würde die Frau einfach -schweigend- in den Arm nehmen und vermutlich mit ihr weinen. Alles Liebe LYSI (11307)
was Du schreibst, verstehe ich und ist - je nach Situation - bestimmt auch richtig. Aber - sei mir bitte nicht böse - m. E. geht es darum, dass zu tun, was dem ANDEREN in dieser Situation hilft was auch bedeuten kann, die eigenen Gefühle für den Moment in den Hintergrund zu stellen. Wenn unsere guides in den Momenten, wo wir sie dringend brauchen, übertrieben gesagt genau so ´schwach´ (nicht negativ gemeint!!, vielleicht besser gesagt: durch zu viel Mitleid und Trauer handlungsunfähig) wären wie wir, könnten Sie uns vermutlich nicht helfen. Aber wie gesagt, es kommt natürlich auf die Situation an! Grundsätzlich denke ich: Da weder das eine, noch das andere Verhalten falsch sein kann - weil es zum Plan gehört, komme ich zu dem Schluss, dass ich mir darum wahrscheinlich gar keine Gedanken habe machen müssen, wie über so vieles :). Ich vermute, so lange jedes Handeln (egal ob von TS oder VS) aus Liebe geschieht und man nicht bewusst versucht, andere Seelen zu verletzen, ist es in Ordnung. Danke und alles Liebe Leona (11308)
Du hast Recht und ich sehe es genau so: "Falschmachen" kannst du nicht´s; es ist in der jeweiligen Situation genau das Richtige, was du tust- deswegen denke ich auch nicht, daß wir übertriebene "Schwäche" oder "Größe" beweisen müssen....unsere Guides geben uns schon-von dem Einen, als auch von dem Anderen- die "richtige" Dosis mit auf den Weg :o) Dir auch alles Liebe LYSI
(11309)
(11310)
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