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www.jenseits-de.commein bester freund ist tot...[ Alle Antworten ] [ zurück zum Archiv ] [ Forum ]
wir kannten uns fast 10 jahre lang und mit den jahren hat sich eine wunderbare freundschaft entwickelt, von der ich hoffte, sie nie wieder missen zu müssen. zwar gab es zeiten, wo wir weniger oft telefonierten und uns sahen, doch er war wie ein fixpunkt für mich, jemand den ich immer anrufen konnte und der immer da war. und wenn wir uns nach längerer zeit wieder gehört hatten, war alles wie vorher. ich wusste, dass er schon immer ein sehr eigenbrödlerischer mensch war, der dinge lieber mit sich selbst ausgemacht hat, als mit anderen darüber zu reden. ich wusste auch, dass er nicht wusste, was er mit seiner zukunft anstellen wolte, denn das, was er immer wollte (regisseur werden), schien ihm anscheinend unerreichbar. obwohl er mehr talent hatte und schlauer war als irgendjemand, den ich kannte. doch anscheinend hatte er immer angst, zu versagen, sich mit anderen zu messen, es nicht zu schaffen. und hat deshalb schon den ersten schritt aus seiner situation nicht geschafft. und der druck wurde wohl immer größer, denn unser abi ist schon 6 jahre her. doch ich und auch alle anderen haben den druck, der auf ihm lastete, nicht erkannt. denn er hat nie etwas gesagt. es gab zeiten, da hat er sich ziemlich von seinen freunden abgekapselt, hat sich nicht gemeldet, war lieber alleine. und in anderen zeiten wiederum nicht. grade in den letzten monaten hatte ich das gefühl, er hat sich wieder richtig berappelt... auch wenn er immer noch nicht wusste, was anzufangen wäre mit seiner zukunft. doch für mich haben andere dinge in unserer freundschaft gezählt. er hat mir als mensch viel bedeutet, nicht das was er tut. so oft haben wir uns gesehen, sind zusammen weggegangen, so oft haben wir telefoniert. am 1.12. fuhr er ins ferienhaus seiner eltern in die schweiz. einfach, um mal wieder ein paar tage ruhe zu haben, wie er sagte. letztes jahr war er schon mal für einige zeit dort. noch am abend vorher war er bei mir zuhause gewesen, wir haben gelacht und gescherzt wie immer, es war ihm nichts anzumerken, wie auch davor nie. er verabschiedete sich normal von mir, nahm mich kurz in den arm und drückte mir einen kuss auf die wange, wie immer. er melde sich, wenn er wieder da sei. vor weihnachten sei er wieder zuhause. am 15.12. erfuhr ich, dass er sich am 10.12. mit stickstoff flaschen in die küche des hauses eingeschlossen und die hähne aufgedreht hatte. dabei hatte er kopfhörer mit musik auf den ohren. eine cd, die er 2 tage vorher an einen freund geschickt hatte mit den worten "bitte gib diese cd allen weiter, die daran interesse haben könnten. ich möchte nicht, dass sich jemand übergangen fühlt." doch die cd kam erst am 14.12. bei uns an. sein auto stand vollgetankt vor der tür des hauses. um die stickstoff flaschen hatte er sich nachforschungen zufolge schon im oktober gekümmert und sie dann in basel abgeholt. alle abonnements von zeitschriften etc. wurden bereits im oktober gekündigt. er verkaufte viele seiner dinge (auch dinge die ihm wohl wichtig waren) bei ebay. ich dachte er bräcuhte geld und dachte mir nichts dabei. nie hat er auch nur ein wort darüber verloren, was er vorhatte. er schrieb einen abschiedsbrief an seine eltern, von dem teile auch uns galten. es solle sich niemand vorwürfe machen, denn er habe es so gewollt und diesen entschluss schon lange gefasst. niemand solle traurig sein, und niemand aus seinem umfeld hätte etwas merken können. sein tod wäre vollkommen schmerzfrei und ohne qualen. seine eltern meinten, als sie ihn nochmal gesehen haben, sah er völlig freidlich aus. er hätte sogar ein wenig gelächelt. ich glaube, er war sich überhaupt nicht darüber bewusst, wie wichtig er für uns alle, und besonders für mich, gewesen ist. für uns alle war er immer etwas besonderes. jetzt sage ich mir, ich hätte ihm mitteilen sollen, wie wichtig er eigentlich für mich ist, wie gern ich ihn habe. wie oft ich andere an ihm gemessen habe, um immer wieder festzustellen, wie einzigartig er ist. und durch nichts und niemanden zu ersetzen. wie oft ich ihn bewundert habe für dinge, die er tat. doch jetzt ist es zu spät... ich könnte schreien, heulen, in schütteln, fragen was das soll und warum er uns das antut. und ihm gleichzeitig sagen, wie sehr ich ih geliebt habe. und dass ich angst habe vor einem leben ohne ihn als freund zur seite. denn er war eine der größten stützen in meinem leben. in meinem leben passiert grade (und auch vor seinem tod) schon viel scheisse, und er war für mich immer eine hilfe. warum konnte ich ihm dann keine sein?! ich denke, er hatte sein ziel klar vor augen, es war das was er wollte, und niemand sollte ihn davon abhalten. grade deshalb ist er in den letzten monaten vielleicht nochmal aufgeblüht. doch ich kann das einfach nicht akzeptieren, es zerfetzt mir das herz, mir fällt alles unendlich schwer. an seiner beerdigung dachte ich, ich müsse umfallen. ich konnte nicht glauben dass das alles wahr ist. und ich weiß nicht, wie es in zukunft wird, ohne ihn. er fehlt mir so unendlich.
(10941)
mein herzliches Beileid zu Deinem großen Verlust. Du kannst Deinem besten Freund auch jetzt noch sagen wie lieb Du ihn hast und was er Dir bedeutet. Er wird es hören und sich sehr darüber freuen. Sende Dir ganz viel Kraft und Liebe
(10945)
Sybille hat dir schon sehr schön geantwortet. Ich wollte dir mein ehrliches Mitgefühl senden...und es war gut, das du die Geschichte hier so aufgeschrieben hast. Es wird sicher nicht leicht, den Tod deines besten Freundes zu akzeptieren, vor allem, das es sein Wille und sein Weg war. gerade bei Suizid ist dies immer schwer und es gibt so viele Fragen nach dem Warum... Durchlebe auch diese, aber mache dir klar, das es nicht anders hätte kommen können. Der Grad ist immer schmal, zwischen diesem Wissen und der Trauer... Ich habe auch schon viele liebe Menschen verloren, 2 davon durch Suizid und es schmerzt sehr, der Gedanke daran, wie sich der andere gefühlt haben muss, als er den Schritt ging. Dennoch bin ich dankabr für jeden Einzelnen den ich kannte und kennen durfte und spüre tiefe Liebe neben dem Schmerz und das leise Akzeptieren, das es eben deren Weg war, aber auch die Dankbarkeit, das ich ein Stück Weg mit ihnen zusammen haben durfte. Und wie Sibylle schon sagte, fort ist er nicht... Ich wünsche dir alles Liebe Tanja (10946)
es ist vollkommen normal wenn er dir fehlt ..... auch wenn hier immer wieder von Einlesen und Wissen die Rede ist. anny Ach,ja....Peter.....auch dir fehlt deine Frau oder liege ich da falsch. ???? (10950)
ich akzeptiere seine entscheidung, und ich hoffe einfach nur, dass er nun gefunden hat, wonach er suchte. denn ich habe ihm nie etwas anderes gewünscht, als dass er glücklich ist... das ist alles was ich möchte. (10951)
(10953)
das ist eine sehr gute Idee einen Brief bzw. eine Art Tagebuch an ihn zu schreiben, das hilft Dir mit Sicherheit bei der Trauerarbeit.
(10956)
Ich kann deine Gefühle gut verstehen, auch wenn dich die Erklärungen wütend machen. Natürlich nehmen Erklärungen den Schmerz nicht weg, für mich wäre das eine Form der Verdrängung von Gefühlen, die notwendig sind und wichtig fürs Erleben. Ich muss dir jetzt nur mal schreiben, weil ich in diese Schublade nicht rein möchte... Ich vermisse auch jeden Einzelnen und bin dann oft sehr traurig. Jeder erlebt aber Trauer individuell, wichtig ist, das du deinen Weg findest. Sicher vermisst Peter auch seine Frau, vielleicht sagt er auch noch was dazu. Aber sicher hat er auch wieder seine Art, damit umzugehen, so wie wir alle. Dem einen hilft dies, dem anderen das und das muss jeder für sich herausfinden. Was nicht gefällt, läßt man dann eben so stehen. Grüße dich ganz lieb Tanja (10957)
ich vermisse auch meinen Mann sehr, der jetzt schon 2 3/4 Jahre im Jenseits ist. Aber es tröstet mich enorm zu wissen, dass es ihm gut geht, dass er immer noch in meiner Nähe ist, dass er mich hören kann wenn ich mit ihm rede. Dass meine Liebe bei ihm ankommt, dass er mir auch seine Liebe und Energie schickt. Ganz ganz liebe Grüße
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