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Der Tod!!!

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Posted from 195.93.64.12 by July on February 04, 2004 at 22:32:09:

Hallo Ihr Lieben!!!

Ich habe hier schon sehr viel gelernt...ich danke euch!!!

Nun zu meinem Problem. Ich bin Altenpflegerin, seit 5 Jahren in den therapeutischen Bereich gegangen...da mich der Job oft kaputt gemacht hat. Ich kam nicht mit den Krankheiten, den Notfällen dem TOD klar. Ich machte mir oft heftige Gedanken Menschen sterben zu sehen...und die ewig langen Sterbeprozesse. Oft konnte ich nicht nachvollziehen wie die anderen Kollegen alles so kalt abliefen liesen, TOD, Leiche entsorgen, würdelos...gedankenlos... Nun hab ich wieder vor in den Pflegebereich zurück zu gehen. Weiß aber genau, d. ich wieder jeden TOD spüren werde, d. jede Leiche...ich bilde es mir ein...keine Leiche ist sondern
mehr......ebenso wie die Menschen denen ich begegne, die komatös und in der Sterbephase sind. Da ist etwas und ich spüre immer...das sie in mich reinschauen können und ich nich weiß, wie ich am Besten damit umgehe.
Nicht alle Toten machen mir Angst, es sind nur einige...Im Wegweiser finde ich nichts...Ich fühle mich immer so extem verantwortlich und "ausgesaugt", richtig ausgelaugt.

Liebe Grüße

July




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(2071)


Der Tod!!!


Posted from 80.110.90.78 by Mad on February 05, 2004 at 00:22:23:
In Reply to: Der Tod!!! posted by July on February 04, 2004 at 22:32:09:


Hallo July !

Der Strebeprozess kann unterschiedlich aussehen , doch findest du in deinem Bereich natürlich eine Extremform , sowie eine "Ansammlung" von ähnlichen Motiven , was das Sterben betrifft ...oder vielmehr ähnliche ANGST , was den Tod betrifft .

Überlege mal für dich , ob es nicht ein Versuch deinerseits ist , sich der eigenen ANGST vor dem Tod zu stellen .....da dies sicherlich durchaus ein sehr schwieriges Thema ist , vor allem , wenn es einen selbst betrifft .

Natürlich kostet DIR die Auseinandersetzung Kraft ,da jede Resonanz als solches einen Bewegungsprozess darstellt .

Im WW findest du sicherlich in fast ALLEN Berichten Themen , die dich selbst wiederspiegeln ....wenn du darauf achtest ,was dich am meisten anspricht !

Lieben Gruss
Mad



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(2073)


Der Tod!!!


Posted from 62.178.18.126 by johanna on February 05, 2004 at 07:52:51:
In Reply to: Der Tod!!! posted by July on February 04, 2004 at 22:32:09:


Hi Juliy,


---da mich der Job oft kaputt gemacht hat. Ich kam nicht mit den Krankheiten, den Notfällen dem TOD klar. Ich machte mir oft heftige Gedanken Menschen sterben zu sehen...und die ewig langen Sterbeprozesse. Oft konnte ich nicht nachvollziehen wie die anderen Kollegen alles so kalt abliefen liesen, TOD, Leiche entsorgen, würdelos...gedankenlos...

Wichtig wäre es in der Arbeit darüber sprechen zu können,was dir Angst macht.
Da ich ebenfalls im Krankenhaus arbeite weiß ich dass jeder unterschiedlich mit dem TOD umgeht.
Für dich kannst du in einem kleinen Bereich etwas ändern,würdevolles Umgehen mit Sterbenden kann man lernen.
Hier geht es nur um Kleinigkeiten....Zeit nehmen,da zu sein.....achten ob sie Schmerzen haben,nonverbale Komunikation......sich zum Sterbenden zu setzen die Hand zu halten....etc..
Der Sterbevorgang ist bei JEDEM anders,manche schlafen "ruhig" ein,manche kämpfen.
Deine Kollegen läßt der "TOD" sicherlich nicht kalt.....da geht es wieder um Angst.....
Mit jedem Patienten welcher stirbt...wirst du mit deinem eigen TOD konfontiert.....
für deine Kollegen ist es ein gewisser Schutzmechanismus......versuch mit ihnen darüber zu sprechen.

--Nicht alle Toten machen mir Angst, es sind nur einige...Im Wegweiser finde ich nichts...Ich fühle mich immer so extem verantwortlich und "ausgesaugt", richtig ausgelaugt.

Schau ob bei euch Fortbildungen angeboten werden.Umgang mit Schwerkranken und Sterbenden.Dabei wirst du einiges finden was dir helfen wird.
Diesbzgl. gibt es auch einige gute Bücher von Dr. Elisabeth Kübler Ross....die haben mir geholfen.

Wichtig ist nur darüber zu SPRECHEN......dann wirst du dieses Gefühl des ausgelaugt seins
verlieren.

Liebe Grüsse
johanna



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(2075)


Der Tod!!!


Posted from 80.143.137.227 by die Michi on February 05, 2004 at 09:25:12:
In Reply to: Der Tod!!! posted by July on February 04, 2004 at 22:32:09:


Hallo July,

###...da mich der Job oft kaputt gemacht hat. Ich kam nicht mit den Krankheiten, den Notfällen dem TOD klar. Ich machte mir oft heftige Gedanken Menschen sterben zu sehen...und die ewig langen Sterbeprozesse.###


--> Du hast Mitleid mit den Sterbenden, also leidest Du selber. Du hast Dich im Inneren wahrscheinlich immer verantwortlich gefühlt oder aber eine Art schlechtes Gewissen gehabt, weil Du den Sterbenden nicht helfen konntest.
Doch Du bist nicht verantwortlich dafür!
Wenn eine Seele ins Jenseits geht, dann geht sie.
Egal ob sie durch einen plötzlichen oder durch einen langen Sterbeprozess geht. Du wirst sie nicht aufhalten, denn alles gehört zum Plan der Seele.

###Oft konnte ich nicht nachvollziehen wie die anderen Kollegen alles so kalt abliefen liesen, TOD, Leiche entsorgen, würdelos...gedankenlos...###


--> Glaub'mir: sie gehen NICHT kalt damit um. Sie bauen nur eine Schutzmauer um sich herum auf, da sie Angst vor dem eigenen Tod haben, bzw die meisten nicht wissen, was nach dem Tod 'passiert'.
Jede Person im Pflegepersonal "nimmt" das Leiden und den Tod eines Patienten mit nach Hause und macht sich Gedanken darüber. Betreffende Personen, die das Gegenteil behaupten, lügen - ohne es zu merken.
Sie merken es nicht, weil sie es wie gesagt verdrängen und es auf andere Bereiche ihres Lebens umleiten.

Aber es macht sich früher oder später bei jedem bemerkbar. Z.B. ist die Scheidungsrate bei Paaren, bei denen einer in einem pflegerischen Beruf arbeitet, ungleich höher als bei anderen Paaren (unpassendes Beispiel, ich weiß. Aber es ist eine Tatsache.)
Eben WEIL dieses Verdrängen nur eine gewisse Zeit lang hält und diese Leute unbewusst ihre eigene Angst in ihr Privatleben einfließen lassen.


### Nun hab ich wieder vor in den Pflegebereich zurück zu gehen. Weiß aber genau, d. ich wieder jeden TOD spüren werde, d. jede Leiche...ich bilde es mir ein...keine Leiche ist sondern
mehr......###


--> Warum gehst Du in den Pflegebereich zurück? Das ist keine provokante Frage. Gehst Du in die Pflege zurück, weil Du immer noch (mit)leidest?


###ebenso wie die Menschen denen ich begegne, die komatös und in der Sterbephase sind. Da ist etwas und ich spüre immer...das sie in mich reinschauen können und ich nich weiß, wie ich am Besten damit umgehe.###


--> Natürlich können komatöse Patienten Dich wahrnehmen und verstehen. Nur weil der Körper unbeweglich ist, heißt das nicht, dass das Bewusstsein des Patienten nicht da ist.
Ich habe auch immer die Kollegen kritisiert, die mit komatösen Patienten umgingen nach dem Motto "die kriegen doch eh nix mehr mit".
Am besten damit umgegen kannst Du... oder ich sag mal besser, konnte ich, indem ich mit komatösen Patienten genauso umgegangen bin, wie ich mit nicht-komatösen Patienten umgegangen bin.
Auch wenn (wie schon erwähnt) meine Kollegen mich dumm angeguckt haben, wenn ich zu einem Komapatienten gesagt habe "Jetzt mal nicht erschrecken. Ich gebe Ihnen eine Spritze in den Oberschenkel" o.ä.

###Nicht alle Toten machen mir Angst, es sind nur einige...Im Wegweiser finde ich nichts...Ich fühle mich immer so extem verantwortlich und "ausgesaugt", richtig ausgelaugt.###


--> Du brauchst und sollst keine Angst vor Toten haben. Würdest Du wollen, dass die Menschen, die Dich eines Tages sterben sehen, Angst vor Dir haben?
Was würdest Du ihnen sagen wollen, wenn Du es noch könntest?
Genau - das wollen Dir Deine sterbenden/verstorbenen Patienten auch sagen.
Und verantwortlich bist Du, wie ich oben schon erwähnt habe, nicht.

Ich weiß nicht, ob Du gezielt im WW nach Begriffen bzgl "Pflege" o.ä. gesucht hast.
Du solletst die FAQ's und den WW besser komplett lesen, von Anfang an.
Dann wird Dir vieles einleuchten, was mit "warum muss ein Mensch leiden" oder "warum werden diese Menschen nicht erlöst" zu tun hat.


Akut allerdings, also rein beruflich gesehen, würde ich Dir die Teilnahme an einem 'Sterbeseminar' empfehlen.
Solche Seminare werden aus gutem Grund immer wieder angeboten und Dein Arbeitgeber muss Dir dafür auch Bildungsurlaub geben.

LG,
Michaela



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(2084)


Wann ist genug????


Posted from 62.178.18.126 by johanna on February 05, 2004 at 16:11:36:
In Reply to: Der Tod!!! posted by July on February 04, 2004 at 22:32:09:


Dabei geht es um die "Kunst des Sterbebegleitens" des oder der Verwandten,der Ärzte und auch des Pflegepersonals.
Zu erkennen wann ist es genug.....ab wann ist es eine Quälerei,wenn man versucht das Leben um jeden Preis verlängern zu wollen.
Bis zu welchem Zeitpunkt entspricht das Sterben noch der Würde der Person,ab wann wird der sterbende Mensch instrumentalisiert.
Durch eine Medizin welche sich selbst nicht mehr einbremsen kann.

"Können wir nicht mit Anstand gehen"
Dabei geht es um die Lebens-Kunst des Sterbenden.
Er hat keine Wahl.......er MUß ja gehen.Die Frage ist nur WIE schmerzlich muß das sein.
Können wir nicht die schöne Zeit die wir hier hatten mit Anstand und Würde beenden?????
Sterbende haben Angst,Angst vor Schmerzen,Angst loszulassen,Angst vorm Verlust der persönlichen Integrität.

"So wie wir Menschen im Krankenhaus sterben lassen so möchte ich nicht sterben."


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(2085)


Wann ist genug????


Posted from 141.35.193.154 by Angelika on February 05, 2004 at 16:33:40:
In Reply to: Wann ist genug???? posted by johanna on February 05, 2004 at 16:11:36:


Danke, Johanna, für diesen Beitrag.
Nein, so wie ich manche Menschen schon langsam sterben sah, langsam, grausam und schmerzvoll, so möchte ich auch nicht sterben.
Ich (persönlich) glaube auch nicht zwangsläufig daran, dass unsere Seele etwas so Bemerkenswert-Erlebenswertes daran findet, auf solch teilweise grausame Art und Weise den Tod zu "er-leben".
Schon Seth legte Jane Roberts während der finalen Phase ihrer Erkrankung immer wieder nahe, dass sie - wenn sie ihre Einstellung/ihren Fokus bezüglich ihrer Erkrankung ändern würde, nicht auf diese Weise (soweit ich mich erinnere sogar: NOCH nicht) sterben müsse. Er (Seth) hat ihr immer wieder eindringlich erklärt, es MÜSSE noch nicht sein und nicht auf diese Weise; es läge ganz alleine bei ihr.
Auch in anderen Aussagen (z.B. *Gott* in "GmG" von Walsch)wird angedeutet, dass der Körper nicht "nur" für 70 bis 80 Jahre konzipiert wurde (in "GmG" geht "Gott" soweit zu sagen, er sei rein theoretisch "unsterblich", wenn gewisse Optionen eingehalten würden).
Ähnliches (sich nur im Wortlaut bzw. der Terminologie unterscheidend) sagen die "Meister" in anderen "Ideologien".
Ein Thema, das sicher eine interessante Diskussion eröffnen könnte.

Viele Grüsse,
Angelika.


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(2086)


Wann ist genug????


Posted from 80.143.137.227 by die Michi on February 05, 2004 at 17:39:50:
In Reply to: Wann ist genug???? posted by johanna on February 05, 2004 at 16:11:36:


Hallo Johanna,


Du greifst zu so schweren Fragen, die man nicht allgemein beantworten kann. Man kann sie nur individuell, für jeden einzelnen Patienten versuchen, zu beantworten. Und selbst das ist wiederum kaum möglich, denn wir sind ja nicht der Patient sondern wir stehen nur vor seinem Bett.

Wir stehen aber da nicht als Richter über Leben und Tod. So könnte man uns nur bezeichnen, wenn das Leben und Sterben eines jeden Menschen nicht in seinem IK-Plan feststünde.
Aber da steht es ja fest.

###Dabei geht es um die "Kunst des Sterbebegleitens" des oder der Verwandten,der Ärzte und auch des Pflegepersonals.Zu erkennen wann ist es genug.....ab wann ist es eine Quälerei,wenn man versucht das Leben um jeden Preis verlängern zu wollen.###
###


-> Kunst des Sterbebegleitens...hmm. Da "Kunst" von "Können" kommt, muss man davon ausgehen, dass viele Leute unter Sterbebegleitung etwas Falsches verstehen.
Begleiten heißt für mich, einen Menschen ein Stück auf seinem Lebensweg zu begleiten. Solange, wie er meine Begleitung eben braucht oder bzw möchte.
Danach 'muss' ich ihn loslassen.
Das beziehe ich auf jede Art von Begleitung. Egal ob Begleitung in einer Partnerschaft, in der Erziehung meines Kindes oder in der Pflege eines sterbenden Menschen.

Und wenn Du Dich fragst, "wann es genug ist", dann ist das fast immer eine Frage an Dich selbst.
Aber diese Frage gilt nicht Dir, sie gilt dem jenigen, den Du begleitest. Deshalb merkt man oft nicht, dass man eigentlich diese Frage immer in der Eigeninteresse stellt.

Es ist eine Qual für jeden Beteiligten, einen Menschen sich quälen zu sehen.
Aber wer hat den Begriff 'Qual' definiert?
Eine Qual ist ein subjektives Empfinden und damit muss man sich erst einmal auseinandersetzen. Was können Angehörige und Pesonal mehr tun, als den Patienten zu begleiten, bei ihm zu sein, ihm Schmerzen zu nehmen?
WAS?

Wer hat das Recht, zu entscheiden, ob lebenserhaltende Maßnahmen unterlassen werden?
Mit 'Recht' meine ich nicht das Recht, das im Gesetz steht. Ich meine DAS Recht.

Ja - es ist eine Qual für den Patienten. Auch wenn sie durch unsere moderene Medizin und unser sich aufopferndes Pflegepersonal ein wenig gelindert wird.

Aber darf ich einfach das Leben eines Menschen auslöschen, indem ich als z.B. Angehörige die Maschinen ausschalten lasse?

Ich habe beide Seiten erlebt. Ich habe erlebt, dass Angehörige veranlasst haben, lebenserhaltende Maßnahmen beenden zu lassen und ich habe erlebt, dass Patienten seit Jahren im Koma liegen, weil die Angehörigen den Patienten nicht gehen lassen wollten.

Und in beiden Fällen ist es bis jetzt immer so gewesen, dass sich bei den Angehörigen keine emotionale Veränderung eingestellt hat. Sie sind weiterhin seelisch am Ende, weil sie sich jeweils wie Mörder bzw Folterer fühlen.

###Bis zu welchem Zeitpunkt entspricht das Sterben noch der Würde der Person,ab wann wird der sterbende Mensch instrumentalisiert.
Durch eine Medizin welche sich selbst nicht mehr einbremsen kann.###


-> Meiner Auffassung nach entspricht das Leben des Patienten noch der Würde, solange der Patient noch Lebensqualität hat.
Aber das kann ich auch nur über Patienten sagen, die noch bei Wach-Bewusstsein sind. Jemand, der vom Hals ab gelähmt ist kann ohne Frage Lebensqualität haben. Der Patient bestimmt es nämlich selber. Nicht wir.


###"Können wir nicht mit Anstand gehen"
Dabei geht es um die Lebens-Kunst des Sterbenden.
Er hat keine Wahl.......er MUß ja gehen.Die Frage ist nur WIE schmerzlich muß das sein.
Können wir nicht die schöne Zeit die wir hier hatten mit Anstand und Würde beenden?????###


-> Wenn Du selber in einem pflegerischen Beruf arbeitest, dann weißt Du, dass alles getan wird, damit der Patient mit Anstand und in Würde geht.
Es wird alles getan, was in unseren Möglichkeiten liegt. Leider aber sind unsere Möglichkeiten sehr begrenzt. Damit meine ich nicht nur den katastrophalen Mangel an Ärzten und Pflegepersonal, sondern vor allem unsere menschlichen Grenzen...

###Sterbende haben Angst,Angst vor Schmerzen,Angst loszulassen,Angst vorm Verlust der persönlichen Integrität.###

-> Die meisten Sterbenden haben keine Angst vor dem Tod. Aber Du hast Recht - viele Sterbende haben Angst vor dem Leben.


##"So wie wir Menschen im Krankenhaus sterben lassen so möchte ich nicht sterben."###

-> Wir 'lassen' Menschen nicht sterben.
Aber wenn Du der Auffassung bist, es könnte Dir so ein Albtraum widerfahren, dann mach es wie ich...erstelle eine Patientenverfügung.


LG,
Michi



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(2087)


Wann ist genug????


Posted from 141.35.193.154 by Angelika on February 05, 2004 at 17:51:56:
In Reply to: Wann ist genug???? posted by die Michi on February 05, 2004 at 17:39:50:


Hi Michi,

-> Die meisten Sterbenden haben keine Angst vor dem Tod. Aber Du hast Recht - viele Sterbende haben Angst vor dem Leben.

Das ist GRUNDSÄTZLICH eine sehr subjektive Betrachtungsweise des jeweils Aussenstehenden bzw. des jeweiligen "Betrachters". Weder du noch ich können das mit Sicherheit sagen - dies gilt besonders für den 1. Teil deines Satzes.
Auch gegen andere Deiner Sätze hätte ich Einwände oder zumind. Zweifel anzumelden- aber auch hierfür gilt, was ich schrieb: Wir Aussenstehenden können das nicht wirklich beurteilen (selbst wenn du schon lange in diesem Beruf tätig bist; selbst, manchmal sogar ist das nicht unbedingt von Vorteil: Routine, Schutzmechanismus etc. pp....).
Aber gut: Es ist Deine Meinung, und eine durchaus relevante und berechtigte.
(Und außerdem hatten wir diese Art Gesprächsstoff schon mal in ähnlicher Weise, so dass ich meine eigene Meinung eigentlich nicht ständig wiederholen muss und möchte....).

Grüsse v. Angelika


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(2088)


@Michi


Posted from 62.178.18.126 by johanna on February 05, 2004 at 17:52:04:
In Reply to: Wann ist genug???? posted by die Michi on February 05, 2004 at 17:39:50:


Liebe Michi

---Aber wenn Du der Auffassung bist, es könnte Dir so ein Albtraum widerfahren, dann mach es wie ich...erstelle eine Patientenverfügung.

Hab ich gemacht.
Nur,es hilft dir diese Verfügung im Grunde nicht viel.......einige meiner Patienten
hatten dies ausgefüllt,auch meine Mutter......es wurde ignoriert.
Leider!!!
Laut Arzt wäre es unterlassene Hilfeleistung.!!!

---- Wenn Du selber in einem pflegerischen Beruf arbeitest, dann weißt Du, dass alles getan wird, damit der Patient mit Anstand und in Würde geht.
Es wird alles getan, was in unseren Möglichkeiten liegt. Leider aber sind unsere Möglichkeiten sehr begrenzt. Damit meine ich nicht nur den katastrophalen Mangel an Ärzten und Pflegepersonal, sondern vor allem unsere menschlichen Grenzen...

Ich arbeite in einem pflegerischen Beruf,ja.Und ich weiß,dass "Zuviel und auch Nichts getan wird.
Zuviel.....Kaum ein Sterbender benötigt 2l Flüssigkeit pro Tag,oder???
Aber er erhält sie,in Form von Infusionen......was sehen wir.....aufgeschwemmte Körper!!
Nichts......wer hat den "Mut" dabeizubleiben,wer konfrontiert sich immer wieder mit seinem eigenen Tod,sehr wenige.
Was geschieht mit Sterbenden.........sie werden abgeschoben.....in ein "Sterbezimmer"
würdevoll????????

liebe Grüsse
johanna


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(2090)


Warum?


Posted from 62.178.18.126 by johanna on February 05, 2004 at 18:17:49:
In Reply to: Wann ist genug???? posted by johanna on February 05, 2004 at 16:11:36:


Warum

Er redete vom Sterben und hielt meine Hand.
Ich sagte "nur Mut" und entzog sie ihm.

Er redete noch immer und bat mich zu bleiben.
Ich sagte "nur Mut" und ließ ihn allein.

Ich entzog meine Hand aus Angst,
die Kälte des Todes könnte mich berühren.
Und ging aus Furcht, erkennen zu müssen,
dass auch mein Weg einmal zu Ende ist.

Warum, "Herr", konnte ich nicht von Dir erzählen,
und warum legte ich seine Hand nicht einfach in die deine?


von Margarethe N.

Ein kleiner Denkanstoss
liebe Grüsse
johanna



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(2091)


@ Angelika


Posted from 80.143.137.227 by die Michi on February 05, 2004 at 18:39:23:
In Reply to: Wann ist genug???? posted by Angelika on February 05, 2004 at 17:51:56:


Hallo Angelika,


###Das ist GRUNDSÄTZLICH eine sehr subjektive Betrachtungsweise des jeweils Aussenstehenden bzw. des jeweiligen "Betrachters". Weder du noch ich können das mit Sicherheit sagen - dies gilt besonders für den 1. Teil deines Satzes.###


--> Sorry, ich habe vergessen zu schreiben, dass das die Aussagen sterbender Patienten waren.

Und natürlich ist letztendlich alles nur meine Meinung, bzw meine Erfahrungen aus Beobachtungen.
Ich KANN ja gar nichts anderes berichten...


Liebe Grüße,
Michi



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(2092)


@Johanna


Posted from 80.143.137.227 by die Michi on February 05, 2004 at 19:26:14:
In Reply to: @Michi posted by johanna on February 05, 2004 at 17:52:04:


Hallo Johanna,

ich bin wahrhaftig schockiert darüber, dass die Patientenverfügung ignoriert wurde!
Wahrscheinich haben manche Ärzte immer noch nicht begriffen, dass es nicht nur keine unterlassene Hilfeleistung ist sondern sogar Körperverletzung, eine Verfügung zu ignorieren.
Es wird immer das Gewissen des Arztes und die Angst vor einer Strafe sein, das ihn zur Ignoranz veranlasst. Genauso, wie viele Ärzte in Narkose liegenden Zeugen Jehovas Bluttransfusionen geben - gegen deren vorhergegangenen ausdrücklichen Willen.

Du hast da wirklich insgesamt schlimme Erfahrungen gemacht und stellst auch zurecht Deine Fragen. Z.B. 2l Infusion bei einem Sterbenden - da bin ich Deiner Meinung, dass das in Frage gestellt werden sollte.

Anderseits kann oder bessergesagt darf man einen Patienten natürlich auch nicht verdursten lassen. Doch 2Liter...hmm.


Bei uns in der Klinik haben werden die Patienten nicht in ein 'Sterbezimmer' abgeschoben.

Sie liegen in einem Einzelzimmer, in dem auch die Angehörigen Tag und Nacht anwesend sein können.

Einen Sterbenden in ein Einzelzimmer zu legen, im welchem er ruhig, schmerzfrei und umgeben von seinen Angehörigen und einem Seelsorger sterben kann, finde ich nicht würdelos.

Aber leider ist mir durch das Lesen Eurer Posts heute wieder klar geworden, wie verschieden Krankenhäuser und (Chef)Ärzte sind :-(

Es ist wirklich traurig.
Ich kann nur hoffen, dass sich das zum Besseren wendet.

LG,
Michi



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(2093)


@Michi


Posted from 62.104.207.64 by Angelika on February 05, 2004 at 20:36:03:
In Reply to: @Johanna posted by die Michi on February 05, 2004 at 19:26:14:


Hi Michi,
ich antworte mal auf dein Post an Johanna statt auf meines, weil eigentlich hier mehr drinsteht als Antwort auf meine Antwort.
Alles ist relativ, und wenn ein Patient SAGT, er habe keine Angst vor dem Tod, dann KANN das stimmen, ich sagte auch nichts davon, dass dies auf ALLE zutrifft. Aber es gibt eine ganze Menge, die - trotz ihres bereits fortgeschrittenen körperlichen Verfalls - SEHR grosse Angst vor dem Sterben und dem Tod haben; auch weil sie eben NICHT wissen, was sie erwartet (dass sie überhaupt noch was erwartet);und manchmal ist die Behauptung, keine Angst davor zu haben, eine Schutzbehauptung - sich selbst oder den Angehörigen gegenüber.
Aber auch das ist relativ - ebenso wie die Behandlung Moribunder in den verschiedensten Krankenhäusern. Wenn es in der Einrichtung, in der du selbst arbeitest, so "ideal" zugeht, so haben nicht nur die Patienten, sondern auch du Glück gehabt.

Aber das soll's nun wirklich von meiner Seite gewesen sein.

Liebe Grüsse nochmal,
Angelika.


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(2098)


Der Tod!!!


Posted from 212.185.249.56 by Marylu on February 06, 2004 at 09:56:12:
In Reply to: Der Tod!!! posted by Mad on February 05, 2004 at 00:22:23:


Hallo Ihr lieben,
entschuldigt das ich hier reinplatze aber ich habe das Bedürfnis euch zu diesem Thema Tod(hinübergehen oder umzug) etwas zu sagen .Beim Tod (umzug) kommt es auf den Patienten an so wie die Personen die Ihn betreuen an.Als erstes muß ich euch sagen das ich es sehr schade finde das viele Menschen zum sterben abgeschoben werden in die Kliniken man möchte mit den tod so wenig berührung haben wie nur möglich das ist meine Meinung ausnahmen sind für mich die Patienten die an irgendwelche Maschinen angeschlossen sind .Ich finde das gerade die Menschen die zuhause betreut werden können auch bis zum tod zuhause sein sollten .Aus eigener Erfahrung habe ich schon viele Verwante bis zum Ihren Tod zuhause betreut jeder der gegangen ist hat mich stark gemacht und mir immer wieder die Angst genommen vor dem Tod.Ich saß Tag und Nacht bei Ihnen und könnte euch jeden umzug beschreiben das wäre eine entlose geschichte aber jeder Tod ist anders genau wie jede Geburt anders verläuft.Im Kreis der Familie ist der Patient viel ruhiger und spürt die wärme die er oder sie bekommt und das ist sehr wichtig. Wenn man lang genug bei jemanden sitzt dann spürt man wenn er oder sie zwischendurch mit seinem Fokus in die jenseitige Welt richtet man muß auch den kranken zuhören was er immer wieder erzählt und nicht einfach als HALU. ablegen man sollte es verstehen was die uns sagen wollen.Ich Persölich halte immer die Hand des Menschen und versuche auf Ihn einzugehen.Bisher bei den 9 Menschen wo ich dabei war bis zum umzug habe ich ein sehr sanften umzug erlebt die waren wirklich bereit meine Lehre aus diesem Vorkommnissen ist das jeder Mensch in seiner Stunde weiss wann er geht und wenn er bereit ist sich nicht wehrt und deshalb in Ruhe geht.Ich selbst bin heute in der Lage den Tod zu spüren wenn er kommt ob Ihr es glaubt oder nicht im Kreis der Familie ist es eine Feierlich Atmosphäre der Tod (Umzug)
Hoffentlich habe ich mich einigermaßen ausgedrückt.

Wünsche euch ein schönes Wochenende
und viele Grüße

Marylu


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(2101)


Der Tod!!!


Posted from 62.167.207.71 by Solange on February 06, 2004 at 11:08:06:
In Reply to: Der Tod!!! posted by July on February 04, 2004 at 22:32:09:


Hallo July,
wir sind alle sterblich. Einem Sterbenden beizustehen zwingt uns, uns mit dem eigenen Tod auseinanderzusetzen. Jene, die täglich mit dem Tod konfrontiert sind, unterstehen einer extrem starken Belastung. Ich glaube, gerade hierzu muss man eine "Berufung" haben, will man dieser Belastung auf Dauer standhalten. Daß in diesem Bereich ständig Personalmangel herrscht, ist begreiflich. Und daß das bestehende Personal überbelastet wird, ist die traurige Folge davon, und auch, dass es "abhärtet". Es ist eine Art Selbstschutz. Du siehst an dir selbst, dass es nötig ist, einen gewissen Abstand zu den Dingen zu haben. Es bedarf für diese Arbeit jedoch viel Feingefühl, ohne dass daraus zuviel Mitgefühl wird.

Ich habe auch die weiteren Beiträge gelesen und möchte noch folgendes hinzufügen.

Die meisten Sterbenden haben Angst vor dem Tod. Manche klammern sich an ihre Religion, stellen Heiligenfiguren auf usw., hoffen auf noch ein paar Jährchen, oder zumindest ein paar Monate ... Manchmal lässt sich der Tod ein wenig hinausschieben. Aber irgendwann kommt er schließlich doch für jeden. Ich habe festgestellt, daß gerade religiöse Menschen oft große Angst vor dem Sterben haben. Diese Angst kann sich aber mit dem nahenden Ende verlieren. Manche bekommen schon einen "Blick nach drüben" und dämmern still hinüber.
Bei Schwerkranken und sehr alten Leuten halte ich lebenserhaltende Massnahmen für widersinnig und grausam, denn sie verlängern nur das Sterben. Es gibt aber palliative Behandlungsmethoden, die den Sterbenden Schmerzen ersparen und ihre Leiden lindern. Soweit ich weiss, besagt das Gesetz in Deutschland, daß man niemanden verhungern, verdursten oder verbluten lassen darf. Transfusionen von Flüssigkeit fallen möglicherweise unter dieses Gesetz. Sterbende in ein "Sterbezimmer abzuschieben" mag gut sein oder auch nicht, es kommt auf das Zimmer an. Es darf keine düstere Rumpelkammer sein. Sterbende ziehen sich oft in sich selbst zurück. Die Angehörigen sollen die Möglichkeit haben, jederzeit anwesend zu sein. Das geht in einem Einzelzimmer sicher besser. Natürlich ist es das Beste, wenn ein Mensch zu Hause unter seinen Lieben den Übergang erleben darf. Doch viele Angehörige halten das nicht für zumutbar, und manchmal ist das schlichtweg auch nicht möglich.

Aber ich kann auch das Dilemma der Ärzte begreifen, besonders wenn der Tod junge Menschen trifft und vermeidbar wäre, und auch gerade, was Zeugen Jehovas anbelangt. Eine Verwandte von mir, 28 Jahre alt und Mutter von drei Kindern, musste sich einer Operation unterziehen (das war vor ca. 15 Jahren in der Schweiz). Sie war Zeuge Jehova und unterschrieb vor der Operation ein Dokument, daß sie keine Bluttransfusion wünschte. Tatsächlich gab es dann aber Komplikationen mit starken Blutungen. Die Transfusion wurde nicht oder aber zu spät doch noch vorgenommen. Ganz genau konnten wir das nie in Erfahrung bringen (diese Angelegenheit hatte hier viel Wirbel gemacht und auch die Medien haben darüber berichtet). Meine Verwandte starb. Ihr Ehemann aber war kein Zeuge Jehova. Wie hätten die Ärzte entscheiden sollen? Hatte meine Verwandte das Risiko richtig eingeschätzt? Hätte sie, wäre sie bei Bewusstsein gewesen, nicht vielleicht doch noch einer Bluttransfusion zugestimmt? Sie wollte mit Sicherheit noch nicht sterben (wenn man vom Plan, von dem sie ja nichts wusste, einmal absieht!).

In der Schweiz gilt Beihilfe zum Selbstmord nicht als Delikt. Einigen Schwerkranken wurde dadurch bereits zum Sterben verholfen. In Interviews haben diese Leute ihr Leid dargelegt und erklärt, warum sie sterben wollten. Wäre es richtig gewesen, diese Menschen weiterhin leiden zu lassen?
Beihilfe zum Selbstmord und Euthanasie ist jedoch ein äusserst heikles Thema. Auch sind Missverständnisse sowie Missbrauch kaum auszuschliessen.

Allen einen lieben Gruss
Solange


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(2114)


Der Tod!!!


Posted from 195.93.64.12 by july on February 07, 2004 at 22:39:29:
In Reply to: Der Tod!!! posted by Solange on February 06, 2004 at 11:08:06:


...Genau das meine ich!!!

Laßt doch die Menschen sterben...es geht mir so arg gegen den Strich das Menschen wie aufgebahrt über Monate und Jahre da liegen...wegen Nahrungs- und Flüssigkeitszuführ...obwohl sie eigentlich nicht mehr da sind...und mir oftmals bevor ihre netten Angehörigen entschieden haben...-Sonde-...sie haben mir erzählt...sie wollten sterben...endlich alles Alter und Qual hinter sich lassen...
Bei allem Verständnis für Angehörige die nicht loslassen können...grausam!!!


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